Unsere drei Säulen einer nachhaltigen Kinder- und Familienhilfe in Burundi
Die Kinder der Wohngruppe FRANZISKUS stammen aus den ärmsten Familien in Burundi. Viele ihrer Herkunftsfamilien leben auf dem Land und sind oft armutsbedingt nicht in der Lage, ihre Kinder mit dem Notwendigsten zu versorgen und ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen. Viele dieser Kinder werden armutsbedingt ausgesetzt. Sie müssen dann meistens auf der Strasse überleben oder werden von Hilfsorganisationen wie z.B. der Fondation Stamm (www.fondation-stamm.org) aufgenommen.
Zur Vorbereitung auf die Rückplatzierung der Kinder in ihre Herkunftsfamilien werden verschiedene Themen bearbeitet. In einem ersten Schritt wird schrittweise der Kontakt und das gegenseitige Vertrauen zur Herkunftsfamilie aufgebaut. Währende dieser Zeit wird die Herkunftsfamilien mit gezielten Massnahmen zur Selbsthilfe unterstützt.
Der Verein franziskus-burundi.ch wird künftig seine Aktivitäten an die neuen Rahmenbedingungen anpassen. Anstatt das Platzangebot für Strassenkinder zu erweitern, soll in der Berggemeinde Nyabiraba ein Pilotprojekt zur systemischen Gemeindeentwicklung umgesetzt werden.
Unter Einbezug der zuständigen Behörden soll zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation von Familien und zum Schutz der Kinder verschiedene Projekte zur genossenschaftlichen Selbsthilfe gestartet werden. Der Verein franziskus-burundi.ch unterstützt dieses Projekt personell vor Ort und mit Anschubfinanzierungen von Selbsthilfeprojekten.
Der Entwicklungsverlauf dieses Pilotprojekts wird nach dem Start laufend dokumentiert.
Ausgangslage
Die Regierung in Burundi erliess 2020 ein neues Gesetz, welches die Dauer der Fremdplatzierung von Kindern auf zwei, maximal drei Jahre begrenzt. Aus diesem Grund werden die Aktivitäten von FRANZISKUS in Richtung "Strassenkinder-Prophylaxe" erweitert.
Vision
Die Berggemeinde Nyabiraba wird zum Modell für eine wirksame "Strassenkinder-Prophylaxe". Nyabiraba ist eine Berggemeinde, ca. 25 Km südöstlich von Bujumbura entfernt. Das eindrückliche Streusiedlungsgebiet liegt in einer Höhe zwischen 1'200 und 1'800 ü. M.
Ziel
"Strassenkinder-Prophylaxe" ist das Ziel dieses Projekts. Der Verein franziskus-burundi.ch will mit der Berggemeinde Nyabiraba (Behörden, Kirche und Bevölkerung) eine Form der Entwicklungszusammenarbeit betreiben, welche die Not der ortsansässigen Familien entschärft und so geeignete Voraussetzungen schaffen, damit in Zukunft keine Kinder wegen Armut und Hunger auf die Strasse getrieben werden.
Weg
Die Gemeinde Nyabiraba hat eine typische Streusiedlungs-Struktur (siehe Hintergrundbild). Topografisch ist sie vergleichbar mit einer Berggemeinde im Emmental, oder im
Napfberggebiet. Gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Bevölkerung von Nyabiraba will der Verein franziskus-burundi.ch ein Pilotprojekt für eine ökosoziale Gemeinde- und Familienentwicklung
umsetzen.
Schritte
Mit gezielten Massnahmen und Selbsthilfeprogrammen sollen die Strukturen in der Gemeinde Nyabiraba schrittweise ausgebaut, bzw. gestärkt werden, damit die Armut in den Familien abgebaut und die kollektive Selbsthilfe gefördert werden kann. Mit diesem systemischen Ansatz der Gemeinde- und Familienentwicklung soll in Nyabiraba mittelfristig für alle Familien eine Zukunftsperspektive geschaffen werden. Die Praxis wird zeigen wie weit mit diesem systemischen Ansatz das Strassenkinder-Schicksal an seinen Wurzeln behandelt und behoben werden kann. Folgende Aktionsschwerpunkte stehen auf dem Programm:
Angedachte Kooperation mit Gemeinderat Nyabiraba
Die konkrete Entwicklungszusammenarbeit soll mit dem Gemeinderat von Nyabiraba über die Umsetzung konkreter Projekte erfolgen. Auf der Grundlage des bereits existierenden Entwicklungskonzepts der Gemeinde wird eine Liste für mögliche Projekte erstellt. Für jedes Projekt wird eine Machbarkeitsstudie samt Finanzierungsplan erarbeitet. Die Projekte werden so konzipiert, dass diese von der Gemeinde mitfinanziert, bzw. von der Bevölkerung über Eigenleistung mitgetragen werden können. Ausgewiesene Finanzierungslücken werden mit projektbezogenen Unterstützungsbeiträgen aus der Schweiz geschlossen. Die Projektumsetzung wird durch Eric Ndikumana, unseren langjährigen Projektleiter begleitet. Dieser nimmt auch die Ergebnis- und Finanzkontrolle wahr.