Konzeptanpassung

Anlass

Die Regierung von Burundi hat 2020 ein neues Gesetz erlassen, welches die Dauer der Fremdplatzierung von Kindern auf zwei, maximal drei Jahre begrenzt. Aus diesem Grund werden die Aktivitäten von FRANZISKUS in Richtung "Strassenkinder-Prophylaxe" erweitert. Dies entspricht einer modernen Kinder- und Familienhilfe, wie sie in der Schweiz unter dem Titel "Sozialraumorientierung" nach Prof. Wolfgang Hindte oder als Familien- und Systemtherapie nach Dr. med. Gottlieb Guntern praktiziert wird.


Vision

Die Gemeinde Nyabiraba entwickelt sich zur Modellgemeinde für die Umsetzung der UNO-Agenda 2030.


Ziel

"Systemische Strassenkinder-Prophylaxe" ist das Ziel dieses Projekts. Der Verein franziskus-burundi.ch will auf der Grundlage der Agende 30 der UNO mit der Berggemeinde Nyabiraba (Behörden, Kirche und Bevölkerung) eine konkrete und nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit betreiben, welche die wirtschaftliche Not der ortsansässigen Familien entschärft und damit Voraussetzungen schafft, damit in Zukunft keine Familie wegen Armut und Hunger ihre Kinder aussetzen muss. 


Weg

Die Gemeinde Nyabiraba hat eine typische Streusiedlungs-Struktur (siehe Hintergrundbild). Das eindrückliche Gemeindegebiet liegt zwischen 1'100 und 1'800 ü. M.  und ist ca. 25 Km südöstlich von Bujumbura entfernt. Topografisch ist Nyabiraba vergleichbar mit einer Berggemeinde im Emmental oder im Napfberggebiet. Gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Bevölkerung von Nyabiraba will der Verein franziskus-burundi.ch ein Modell für eine nachhaltige Gemeinde- und Familienentwicklung in Burundi umsetzen, welches bedarfsorientiert konkrete Projekte entwickelt und umsetzt.


Schritte

Mit gezielten Massnahmen und Selbsthilfeprogrammen sollen die Strukturen in der Gemeinde Nyabiraba schrittweise optimiert, bzw. gestärkt werden, damit die Armut in den Familien abgebaut und die kollektive Selbsthilfe gefördert werden kann. Mit diesem systemischen Ansatz der Gemeinde- und Familienentwicklung soll in Nyabiraba mittelfristig für alle Familien eine Zukunftsperspektive geschaffen werden. Die Projektumsetzung wird zeigen, wie weit mit diesem Ansatz das Strassenkinder-Schicksal an seinen Wurzeln angegangen werden kann. 

Folgende Aktionsschwerpunkte stehen auf dem Programm:

  • Bau und Ausrüstung von Schulen im Streusiedlungsgebiet der Gemeinde
  • Optimierung der Trinkwasserversorgung
  •  Sicherung der medizinischen/psychiatrischen Grundversorgung mit Mütterberatung und Säuglingspflege
  • Anschubfinanzierung zum Anbau von Lebensmitteln zur Selbstversorgung und zum Verkauf
  • Aufzucht von Nutztieren für Milch und Fleisch
  • Vernetzung mit einer innovativen politischen und/oder kirchlichen Partnergemeinde in der Schweiz
  • Fassung des Regenwassers zur Bewässerung der Pflanzen während der Trockenzeit (Juni - September)
  • Stromversorgung mit Solarenergie
  • gesetzeskonforme Zuteilung von Ackerland für einen ertragsstarken Anbau von Lebensmitteln

Vereinbarte Kooperation mit Gemeinderat Nyabiraba

Die konkrete Entwicklungszusammenarbeit wird mit dem Gemeinderat von Nyabiraba bei der Umsetzung konkreter Projekte erfolgen. Auf der Grundlage des bereits existierenden Entwicklungskonzepts der Gemeinde wird eine Liste für mögliche Projekte erstellt. Für jedes Projekt wird eine Machbarkeitsstudie samt Finanzierungsplan erarbeitet. Die Projekte werden so konzipiert, dass diese von der Gemeinde angemessen mitfinanziert, bzw. von der Bevölkerung über Eigenleistung mitgetragen werden können. Ausgewiesene Finanzierungslücken werden mit  projektbezogenen Unterstützungsbeiträgen geschlossen. Die Projektumsetzung wird von einem interdisziplinären Team aus Burundi begleitet. Dieses nimmt neben der Qualitäts- auch die Ergebnis- und Finanzkontrolle wahr.