Ein Einsatz für Zuversicht, Würde und lokale Verantwortung in Burundi

Entwicklungskonzept 2025–2030

1. Ausgangslage

2. Die Menschen hinter dem Projekt

3. Modellprojekt Nyabiraba/Rwibaga

4. Was wir tun – vier miteinander vernetzte Schwerpunkte

5. Wirkung

6. Perspektive 2030

7. Warum Förderinstitutionen dieses Projekt unterstützen

Fazit

Burundi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Armut ist hier das Ergebnis einer langen Kolonialgeschichte, ethnischer Spaltungen, Bürgerkriege und anhaltender Konflikte im Grenzgebiet zur DR Kongo. Diese Belastungen wirken bis heute in Familien, Gemeinden und staatlichen Strukturen nach.

Trotzdem ist Burundi geprägt von grosser Widerstandskraft, Gemeinschaftssinn und kultureller Stärke. Das Engagement des Vereins folgt dem franziskanischen Leitsatz:

„Tue zuerst das Notwendige, dann das Mögliche und vielleicht schaffst du das Unmögliche.“

Ruth Staub, Co-Präsidentin, ist seit ihrer Kindheit mit Burundi verbunden und verfügt über langjährige Erfahrung in Biografiearbeit mit fremdplatzierten Kindern, Jugendhilfe und interkultureller Begleitung.

Eric Ndikumana, Projektleiter in Nyabiraba/Rwibaga, wuchs selbst in Armut und Bürgerkrieg auf und wurde später Sozialpädagoge. Sein Lebensweg macht ihn zu einem glaubwürdigen Brückenbauer zwischen Lebensrealität und Entwicklung.

Jean Baptiste Hatungimana, Erwachsenenbildner mit medizinischem Hintergrund, stärkt Gesundheitsprävention und die Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Schulen und Gesundheitsdiensten.

Der Vorstand vereint hohe Expertise aus Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen, Jugendhilfe-/Jugendschutz, Systemtherapie, Organisationsentwicklung, Gemeinde- und Regionalentwicklung.

Der Verein steht unter dem Patronat der Franziskaner Flüeli-Ranft und der Jugendhilfe-Netzwerk Integration AG und unterliegt der staatlichen Aufsicht des Kantons Obwalden.

Zwischen 2014 und 2020 unterstützte der Verein eine Strassenkinder-Wohngemeinschaft in Bujumbura. Aus dieser Erfahrung entstand die Erkenntnis:

„Wenn wir Kinder schützen wollen, müssen wir Familien stärken. Wenn wir Familien stärken wollen, müssen wir Gemeinden stärken.“

Mit der Verwaltungsreform 2023 wurde die neue Gemeinde Rwibaga geschaffen – ein Moment grosser Chancen und Unsicherheiten.

Wichtig: Die Verantwortung für den gesamten Entwicklungsprozess liegt klar bei den Gemeindebehörden von Rwibaga, unter Aufsicht der Provinzbehörde. Der Verein begleitet unterstützend, als Brückenbauer und Kulturvermittler zwischen Burundi und der Schweiz.

1. Ernährungssicherheit

  • Ziegenzucht als Basis für Dünger, Fleisch, Einkommen und Selbstwirksamkeit

  • Stärkung der Haushalte und Reduktion von Kinderarmut und Strassenkinderelend

2. Bildung

  • Ausrüstung und funktionale Verbesserung von Schulhäusern

  • Zusammenarbeit zwischen Eltern, Handwerkern, Behörden und Verein

  • Förderung von Lernmotivation und Schulpräsenz

3. Gesundheit

  • Prävention von Cholera und HIV

  • Hygiene- und Abfallmanagement

  • Gesundheitsbildung in Schulen und Familien

4. Einkommen & Ausbildung

  • Handwerkliche Grundausbildung

  • Tierhaltung und einfache Vermarktung

  • Perspektiven für Jugendliche, um in der Gemeinde bleiben zu können

Das Projekt zeigt bereits heute deutliche Resultate:

  • Familien gewinnen Stabilität und Zuversicht

  • Kinder bleiben in ihren Familien und besuchen regelmässig die Schule

  • Jugendliche erhalten Ausbildung und Zukunftsperspektiven

  • Behörden und Bevölkerung arbeiten konstruktiv zusammen

  • Vertrauen wächst – zwischen Menschen, Institutionen und Partnern

  • Laut der Ansprache des Staatspräsidenten zur Einweihung vom 28. Oktober 2025 entwickelt sich Nyabiraba/Rwibaga zur Modellzone für eine Umsetzung der Verwaltungsreform 2023.

Diese Wirkung entsteht durch viele kleine notwendige Schritte, aus denen das Mögliche – und vielleicht das Unmögliche – erwächst.

Bis 2030 soll der Ansatz:

  • weiter vertieft werden

  • auf weitere Zonen übertragbar sein

  • durch ein Milchviehprogramm ergänzt werden

  • lokale Genossenschaften stärken

  • Rwibaga als Modellgemeinde sichtbar machen

Lokal verankert: Das Team lebt und arbeitet in der Gemeinde.

  • Biografisch glaubwürdig: Die Projektleitung kennt die Lebensrealitäten aus eigener Erfahrung.

  • Institutionell stark: Patronat, Aufsicht und fachlich breit abgestützter Vorstand.

  • Politisch anschlussfähig: Entspricht der Verwaltungsreform 2023 und der Agenda 2030.

  • Nachhaltig: Fokus auf Selbstwirksamkeit, lokale Verantwortung und langfristige Strukturen.

  • Übertragbar: Modellcharakter für weitere Gemeinden.

  • Menschlich: Würde, Beziehung und konkrete Wirkung stehen im Zentrum.

Die Entwicklung in Rwibaga zeigt, dass selbst in einem globalen Umbruch Frieden möglich bleibt, wenn Menschen das Notwendige tun, gemeinsam das Mögliche gestalten und einander zutrauen, dass auch das Unmögliche erreichbar wird.